Rebeca Araya Acosta

Compilation and Eighteenth-Century Literature. Beyond Genre and Discourse
Im achtzehnten Jahrhundert erlangte die Vermittlung von Wissen über den Körper eine Sonderstellung. Im Falle Großbritanniens war sogar eine rege Vermarktung eben solchen Wissens zu verzeichnen. Zeitgenössischen Auktionskatalogen von Büchersammlungen und Publikationslisten von Druckereien ist zu entnehmen, dass bei der Kommunikation von Fakten und Funktionsweisen des Körpers eine klare Tendenz zur Reduzierung eines komplexen Ganzen vorherrscht. Die in den jeweiligen Titeln enthaltenen Stichworte „Abridgment“, „Supplement“, „Rudiments“, „Sketch“, „Synopsis“, „Elements“ und „Remarks“ legen nahe, dass die populäre Wissensverbreitung mehrheitlich über kleine Formen des Zitierens und Exzerpierens erfolgte. Die Folgen einer solchen Disseminationspraxis und deren gattungskonstituierende Bedeutung für literarische Texte dieser Periode stehen im Vordergrund meines Projekts. Anhand der Untersuchung gewählter Szenarien der Dissemination in Texten sowohl literarischen als auch fachlichen Charakters soll eine Poetik der verkürzten episteme für das 18. Jahrhundert herausgefiltert werden.