Christian Marchlewitz

Christian Marchlewitz

Kurzvita

2021 M.A. Deutschsprachige Literaturen, Universität Hamburg

2018 Studienaufenthalt an der University of California, Berkeley

2018 DAAD-Stipendium

2017 B.A. Germanistik / Rechtswissenschaft, Universität Hamburg (zuvor Rechtswissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Universität Hamburg)

Publikationen

Konferenzbericht zu: Geistesgegenwart und Nachdenklichkeit. Kleine Formen der Intervention (internationale Tagung in Dresden v. 6.–7.7.2023), in: Zeitschrift für Germanistik N.F. XXXIV (2024), H. 1 [im Erscheinen].

Rezension zu: Boris Blahak: Franz Kafkas Literatursprache. Deutsch im Kontext des Prager Multilingualismus, Köln/Weimar 2015, in: Auskunft 36 (2016), H. 1, 208–213.

„Wie Hebräisch zur modernen Sprache wurde – und welche Rolle Berlin dabei spielte“ , in: Berliner Zeitung, 28.01.2022.

Kontakt

E-Mail: christian.marchlewitz[at]hu-berlin.de

Spiegelschrift. Kafkas produktive Selbstkommentare

Mit dem AutorInnen-Selbstkommentar – gemeint sind Texte, mit denen AutorInnen sich auf ihre eigenen literarischen Arbeiten beziehen – nimmt die Dissertation am Beispiel Kafkas eine kleine Form in den Blick, die bisher noch nicht systematisch untersucht wurde. Dabei kann es nicht darum gehen, den Autor wieder zum Zentrum der Sinnproduktion zu machen, indem dessen Selbsteinschätzungen bei der Interpretation als Hilfsmittel von besonderer Dignität herangezogen werden. Vielmehr wird danach gefragt, welche Funktionen Selbstkommentaren in Franz Kafkas Schreibprozess zukommen und herausgearbeitet, wie Selbstkommentare Kafkas zu eigenen literarischen Texten und Textfragmenten Themen, Metaphern und Motive neuer Texte hervortreiben. Davon ausgehend wird die Form des AutorInnen-Selbstkommentars gattungstypologisch umrissen. Außerdem werden Parallelen zu Praktiken der Selbstkommentierung in der jüdischen Tradition aufgezeigt. Das Untersuchungskorpus umfasst die gesamten Tagebücher und Briefe Kafkas und bezieht punktuell auch seine erst neuerdings vollständig zugänglichen Zeichnungen ein.

Mirror writing. Kafka’s productive self-commentaries

Author’s self-commentaries – meaning texts in which authors refer to their own literary works – have not yet been systematically studied. In my dissertation I take a look at this small form by the example of Franz Kafka. In doing so, the aim cannot be to fall back to ,the author’ as a centre of meaning-production by using his or her self-assessments as an especially privileged resource for interpretation. Rather, I will pose the question what functions it is that self-commentaries fulfill in Kafka’s writing process and work out how Kafka’s commentaries on his own literary texts and textual fragments bring out themes, metaphors and motifs of new texts. Based on this, the study outlines the small form of the author’s self-commentary in terms of genre typology. In addition, I will point out parallels to practices of self-commentary in Jewish traditions. The research corpus comprises all of Kafka’s diaries and letters and also includes his drawings, which have only recently been made fully accessible.

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