KF-Friedrich Schlegel
A. Fragmente, sagen Sie, wären die eigentliche Form der Universalphilosophie. An der Form liegt nichts. Was können aber solche Fragmente für die größeste und ernsthafteste Angelegenheit der Menschheit, für die Vervollkommnung der Wissenschaft, leisten und sein? – B. Nichts als ein Lessingsches Salz gegen die geistige Fäulnis, vielleicht eine zynische lanx satura im Styl des alten Lucilius oder Horaz, oder gar fermenta cognitionis zur kritischen Philosophie, Randglossen zu dem Text des Zeitalters.
Quelle
Friedrich Schlegel: Fragmente [Athenäums-Fragmente, Nr. 259]. In: Kritische Friedrich Schlegel-Ausgabe 2: Charakteristiken und Kritiken I. 1796–1801. Hg. von Ernst Behler. Paderborn u.a.: Schöningh, 1967, S. 165-256, hier S. 209. [Erstdruck in: Athenäum (Berlin), 1. Bd., 2. Stück, 1798.]