Epitaph

Epitaph

Epitaphien sind nicht nur eine sehr alte, sondern eine nach wie vor sehr lebendige kleine Form. Es ist das Andenken an den Verstorbenen im Wissen um die Endlichkeit allen Lebens, was die Lektüre von Epitaphien so beliebt macht und zu Diskursen post mortem anregt. Und es ist ebenso die Exzentrik und Exotik des Geschriebenen, die Epitaphien zu einer reichen Quelle an Geschichte und Geschichten über das Leben macht. Der Beitrag skizziert ausgehend von den reichen Funden Fontanes in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg die Geschichte und Bandbreite der Epitaphien: von dem im Weinfass bestatteten Geheimrat Gundling, über barocke Scherz-Grabschriften, poetische Epitaphien auf Pudel bis hin zu postmodernen Epitaphien amerikanischer Hypochonder oder heiß geliebter Leguane, Hühner und sonstiger Zeitgenossen.

Nils Ritter ist Koordinator des Graduiertenkollegs Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen.

Empfohlene Zitierweise

Ritter, Nils: Epitaph, in: Enzyklopädie der kleinen Formen [Audio-Enzyklopädie des Podcasts microform], abrufbar unter: www.kleine-formen.de/enzyklopaedie-epitaph, Berlin 2018.

Auswahlbibliographie

Quellen:

Fontane, Theodor: Große Brandenburger Ausgabe. Hg. von Gotthard Erler. Bd. 3 Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Dritter Teil. Havelland. Die Landschaft um Spandau, Potsdam, Brandenburg. Hrsg. von Gotthard Erler u. Rudolf Mingau. [2. Aufl.] Berlin 1994.

Fontane, Theodor: Große Brandenburger Ausgabe. Hg. von Gotthard Erler. Das erzählerische Werk. Hrsg. in Zusammenarbeit mit dem Theodor-Fontane-Archiv Potsdam. Editorische Betreuung: Christine Hehle. Bd. 9 Cécile. Hrsg. von Hans Joachim Funke u. Christine Hehle. Berlin 2000.

Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. In: Ders.: Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe. Hg. von George Schultz-Behrend. Bd. II. Die Werke von 1621 bis 1626. 1. Teil. Stuttgart 1978.

Opitz, Martin: Deutscher Poematum. Buch VIII. Deutsche Epigrammata. In: Ders.: Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe. Hg. von George Schultz-Behrend. Bd. II. Die Werke von 1621 bis 1626. 2. Teil. Stuttgart 1979.

Literatur:

Battafarano, Italo Michele: (Scherz-)Grabschriften bei Opitz. In: Barbara Becker-Cantarino, Jörg-Ulrich Fechner (Hg.): Opitz und seine Welt: Festschrift für George Schulz-Behrend zum 12. Februar 1988. CHLOE. Beihefte zum DAPHNIS. Amsterdam 1990, S. 21-36.

Braungart, Georg: Barocke Grabschriften: Zu Begriff und Typologie. In: Hans Feger (Hg.): Studien zur Literatur des 17. Jahrhunderts. Gedenkschrift für Gerhard Spellerberg (1937-1996). CHLOE. Beihefte zum DAPHNIS. Amsterdam 1997, S. 425-487.

Derrida, Jacques: Politik der Freundschaft. Frankfurt am Main 2002.

Friedrich, Peter: Schrift und Grab. Literalität und Liminalität in der epitaphischen Texttradition. In: Achim Geisenhanslüke, Georg Mein (Hg.): Grenzräume der Schrift. Bielefeld 2008, S. 167-188.

Guthke, Karl S.: Sprechende Steine. Eine Kulturgeschichte der Grabschrift. Göttingen 2006.

Hagenbichler, Elfriede: Epitaph. In: Gert Ueding (Hg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Bd. 2. Tübingen1994, Sp. 1306-1312.

Lausberg, Marion: Das Einzeldistichon. Studien zum antiken Epigramm. München 1982.

Ritter, Nils C.: »Im übrigen ist alles hinüber«. Theodor Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg als Reservoir einer Poetik der Enttäuschung. In: Fontane Blätter 105 (2018), S. 40-60.

Schoenen, Paul: Epitaph, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. V (1967), Sp. 872–921; in: RDK Labor, URL: http://www.rdklabor.de/w/?oldid=93211&gt [15.07.2018].

Wiegand, Hermann: Art. “Epitaph“ in Reallexikon der Deutschen Literaturwissenschaft, Bd. 1. Berlin-New York 2007, S. 475-476.

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