„Die Stadt hat viele Schichten“

„Die Stadt hat viele Schichten“

In dieser Episode

Die Stadt ist ein vielschichtiges Gebilde, meint die Berliner Autorin Annett Gröschner im Gespräch mit Feuilletonforscher Christoph Winter. Das Interview, das im Frühjahr 2019 in Berlin-Adlershof aufgezeichnet wurde, steigt ein mit Gröschners früher Liebe zu Stadtplänen, nimmt mit Webcams, Straßenbahnen und dem Feuilleton seinen Lauf, um schließlich bei den veränderten Schreibgewohnheiten durch das Smartphone und den sozialen Medien zu enden. En passant stellt Gröschner fest, dass das Flanieren – von Walter Benjamin, Franz Hessel und anderen Vertretern des Metiers gerne zu einem interesselosen Spazieren stilisiert – eigentlich doch eine eher zielgerichtete Tätigkeit sei. Auch daran, dass es sich dabei um eine dominant männliche Praxis handelt, läßt Gröschner mit Verweis auf Lauren Elkins Studie über die Flâneuse (2016) keine Zweifel. Mit Textauszügen, gelesen von der Autorin selbst.

Annett Gröschner, fotografiert in Magdeburg im August 2015 | © Susanne Schleyer

 

Annett Gröschner, 1964 in Magdeburg geboren, ist freiberufliche Schriftstellerin und Journalistin (u.a. für die taz, die FAZ, den Freitag und Theater der Zeit) mit Lebensmittelpunkt in Berlin. 1991 gründete sie im ehemaligen Ost-Berlin die feministische Zeitschrift Ypsilon, als Historikerin arbeitete sie für das Prenzlauer Berg Museum und war Herausgeberin der Zeitschriften Sklaven und Sklavenaufstand (1994-1998). Seit 2015 ist Gröschner Gastprofessorin für Kulturjournalismus an der Universität der Künste in Berlin.

Gröschners Stadtfeuilleton „Wenn Robinson die Seite wechselt“, den sie extra für unseren Podcast eingelesen hat, stammt aus ihrer Textsammlung Hier beginnt die Zukunft. Hier steigen wir aus von 2002.

Wir bitten um Verzeihung für die dürftige (der schlechten Akustik im Erwin-Schrödinger-Zentrum geschuldete) Tonqualität der Aufnahme und hoffen, dass wir die Mängel auf der akustischen Seite mit Informationsgehalt und Abwechslungsreichtum des Interviews kompensieren können.

Bei Fragen oder Anregungen freuen wir uns über eine E-Mail an: microform-podcast.idl@hu-berlin.de.

Schnitt: Florenz Gilly

 

Empfohlene Zitierweise

Interview mit Annett Gröschner, in: microform – Der Podcast des Graduiertenkollegs „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“, Berlin 2019, URL: www.kleine-formen.de/interview-mit-annett-groeschner [Datum des letzten Abrufs].

 

Literaturhinweise

Texte und Bücher von Annett Gröschner

(Auswahl)

Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht, hg. mit Arwed Messmer, Stuttgart und Berlin: Hatje Cantz, 2016.

Mit der Linie 4 um die Welt. München: DVA, 2012.

Walpurgisnacht. Roman, München: DVA, 2011.

Hier beginnt die Zukunft. Hier steigen wir aus. Berlin: Berlin Verlag, 2002.

Weitere erwähnte Titel

Roland Barthes: »Semiologie und Stadtplanung« in: Ders.: Das semiologische Abenteuer, FfM: Suhrkamp, 1988.

Lauren Elkin: Flâneuse: Women Walk the City in Paris, New York, Tokyo, Venice, and London, New York: 2016 Farrar, Straus & Giroux.

Stefanie Flamm, Iris Hanika: Berlin im Licht. 24 Stunden Webcam. FfM: Suhrkamp, 2003.

Martina Löw: Soziologie der Städte, FfM: Suhrkamp, 2010.

Kathrin Passig, Aleks Scholz: Verirren. Eine Anleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Berlin: Rowohlt, 2010.

Georg Simmel: Die Großstädte und das Geistesleben. FfM: Suhrkamp, 2006.

Peter K. Wehrli: Katalog von Allem. Fortlaufende Textsammlung im Bundesordner (mit Nachlieferungen), Zürich: Edition Theo Ruff, 1975.

 

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